Der Artikel erschien etwa vor einem Jahr, im Januar 2022, und wurde um die Aspekte der Machtverteilung in der alten Welt, im Königtum, ergänzt.
Die fiktiven Kommunisten waren nicht die einzigen politischen Kräfte, die im Machtpoker waren, es hätte auch anders kommen können. Zu Beginn der Republik Griechenland war ein Zweiparteiensystem vorherrschend, das aus einer Roten und Schwarzen Partei bestand. Die Rote Partei war die Gründungspartei. Vor dem "Großen Krieg" gab es keine Parteien im modernen Sinne, aber Personen, die sich entweder den Agora-Volksversammlungen annäherten oder den adligen Strukturen.
Die "Rote Partei" bestand aus ehemaligen Widerstandskräften gegen den "Großen Krieg" und einer Gruppe von Senatoren unter dem späteren Generalsekretär und Regierungschef Rufus, der die dritte Verfassung von 2009 wesentlich mitgestaltete. Entscheidend für die Entstehung der Kommunistischen Bewegung ist ein Auseinanderdriften zwischen den unterschiedlichen Interessen von Sozialdemokraten, Sozialisten und Kommunisten. Während die Sozialdemokraten den Weg der Vernunft wählen, geht es bei den anderen in eine mehr oder weniger radikale Richtung. Ein solches Spektrum ist natürlich eine gute Möglichkeit, um aufzuzeigen, dass es sich um eine "plurale Gesellschaft" mit verschiedenen Zielgruppen, besonders im virtuellen Raum, handelt. Entscheidend ist immer ein besonnener Ausgleich von Macht (auch von realen Institutionen). Als die Macht kippt und die Verfassung nicht mehr stark genug war, um einen Konsens in den 2030er-Jahren zu schaffen, übernehmen die extremistischen Gruppen die Regierungsverantwortung, mit Unterstützung der "alten Kräfte". Das war während des Dreikrisenjahres von 2012 noch nicht der Fall. Die späteren Gruppen waren auf eine Regierungsbeteiligung vorbereitet.
1. Gemeinsamen- "Klaus und Datus", dann Volgin-Bewegung, Kommunistische Partei (KP)
Am äußeren linken Rand befindet sich eine linksextremistische Bewegung, die ein bedingungsloses Staatseigentum und die Abschaffung der Kapitalgesellschaften fordert. Sie ist eine "straff" antikapitalistische, antirassistische und quasi-demokratische Weltanschauung, die den demokratischen Zentralismus betont und eine klassenlose Gesellschaft ("Gemeinsame Volksklasse" mit individuellen Interessen, ohne die Führungspartei in Frage zu stellen) schaffen will, die sich einem egalitären Parteiführungsprinzip unterwirft. Zwischen den Jahren 2035 und 2037 wächst der Stimmenanteil erheblich und mit "wahnsinniger" Geschwindigkeit an. Bei den Wahlen am 5. März 2037 erreicht die Partei einen Stimmenanteil von fast 60 %, der sich in den Folgejahren auf über 75 % steigert. Diese Weltanschauung genoss höchste Beliebtheit (!), weil viele fiktive Griechen Angst vor den Kapitalgesellschaften und Nationalisten hatten, war die Situation in Verantwortung vor den Siegermächten bekannt, besonders 2036 während des Bürgerkrieges, dass die UNO dort eingreifen musste / ein Vakuum entsteht.
2. Reformkommunistische und sozialistische Gruppen (Kommunistische Bürgerpartei)
Diese Partei ist die Schwesterpartei der KP. Sie ist etwas "vernünftiger" und reformorientierter geprägt. Sie soll eine Beratungsfunktion im Blockparteien-System haben und die Kommunistische Partei vor einer zu starken Radikalisierung warnen, was dann vom radikalen Enthusiasmus mehr zu einem vernünftigen Reden führt, gegen das man aber dennoch nicht wirklich etwas sagen kann (weil zu gute "Begründungen" und es einen "Gummibärchen-Terror" gibt). Ab 2050 wird das Blockparteien-System abgeschafft und es werden nur noch "Gäste" zugelassen und die "Vernunft" allein bei einer Partei liegt. Eine Grundlage dafür ist der "Sozialistenpakt" als (Teil-) Verwirklichung einer Einheitsfront gegen den erneut aufsteigenden Nationalismus in den 2030er-Jahren, was 20 Jahre zuvor eher scheiterte. Zusätzlich ist es ein "juristisches Prinzip", dass Radikal- und Reformflügel der Arbeiterparteien gemeinsam an Problemlösungen im Volkstribunal arbeiten können. 2050 wird das von einer Partei übernommen, die sich immer weiter spaltet, durch unbesonnene Handlungen hinsichtlich sozialer und wirtschaftlicher Fragen im 21. Jhd.
3. Sozialdemokraten und gemäßigt-sozialistische Gruppen (Rote Partei)
Die naheliegendste Partei ist die SPD in Deutschland. Sie war vor allem die erste Partei im fiktiven Griechenland, die die Republik Griechenland maßgeblich gründete. Ihr Stimmenanteil ist bis in die 2030er recht hoch, bis eine zunehmende Radikalisierung der Gesellschaft und innerhalb der Partei einsetzt, die sie mehr und mehr zerrüttet und sie sich quasi selbst auflöst. Die "Linken" der Partei wandern zu den Kommunisten und Sozialisten über und die "Rechten" schließen sich mehr den Nationalisten an. Die zu "schwache Mitte" kann die Krisen der Republik Griechenland letztlich nicht lösen. Generalsekretär Rufus konnte 2012 noch für eine besonnene Einheit im Dreikrisenjahr sorgen. Das gelingt in den 2030er-Jahren nicht mehr. 2037 als "Partei der Kapitalisten" verboten und zerschlagen.
4. Konservative und wirtschaftlich orientierte Gruppen (Schwarze Partei / GWP)
Das sind die Parteien, die den Kapitalgesellschaften, der Tradition und der alten Welt der "Könige" nahe stehen. Das Pendant liegt ungefähr bei der CDU und der "Zentrumspartei", wobei es keinen "christlichen" Hintergrund gibt. Die Parteien agierten in dieser Hinsicht ziemlich neutral. Es war nur die Frage, wie die Macht einzeln verteilt ist. Ab 2019 verbinden sich die Parteien der Mitte zu einer Einheitspartei, was zu einer zunehmenden Spaltung innerhalb dieser führt, besonders in Hinblick auf wirtschaftliche und soziale Fragen, sodass sich eine Art Paradoxon auch mit der KP später einstellen wird.
5. Liberale und republikanische Kräfte (Die Republikaner)
Der naheliegendste Vergleich liegt bei der FDP oder der FPÖ in Österreich. Diese Parteien stehen den Idealen der Republik Griechenland nahe und wollen eine wirtschaftliche Freiheit beider Parteien, von Menschen und Gesellschaften, zulassen. Die Partei wird im Rahmen der Neugründungen von 2037 entworfen und ist Teil der Blockparteien, um eine "kleine Opposition und Parteienpluralität" dadurch abzubilden, auch hinsichtlich der Bedingungen der Siegermächte, eine "Demokratie" zu schaffen usw.
6. Nationalistische und rechte Gruppen (Die Nationalisten / GOP)
Das sind die Nachfolgegruppen der Alexander-Herrschaft aus dem 20. Jahrhundert. Nach dem Ende des "Großen Krieges" tauchten die Splittergruppen unter und bildeten sich neu. Sie fordern vor allem eine Revision des Athener Grundlagenvertrages und der Ostgrenzen beziehungsweise eine Förderung einer erneuten Kriegswirtschaft. Sie stimmen auch gegen die Entwicklungen im Rahmen der Kommunistischen Revolution von 2037. 2050 stimmen sie mithilfe eines Vetos gegen die erzwungenen Neuwahlen. Der Stimmenanteil der KP steigt bei den Wahlen von 2049 auf fast 75 %, sodass die Blockparteien keine Pflichtkoalition im Sinne der Vierteldemokratie bilden können. Dann schließen sich alle Blockparteien gegen die Kommunistische Partei zusammen, die sofort reagiert, dass die Parteien verboten werden. Es bildet sich ab 2050 eine außerparlamentarische Opposition.
Die Einheit von "Wahlen" und Klassensystem
Ich werde manchmal danach gefragt, warum der "Ewige Friede" eine so lange Stabilität aufwies und warum der "Große Krieg" dieses System (endgültig) vernichtete. Im letzteren Fall war es ein Zusammentreffen von adligen Interessen und Interessen durch "Volkstribune" wie durch den General Alexander, der, als "Mitglied des 2. Stands", zwischen beiden Welten agierte. Ein wesentlicher Grund für die Stabilität ist der Aufbau des frühen "Staates" im fiktiven Griechenland der Welt "Terra", wobei andere Länder ähnlich funktionierten, aber für die Griechen war ein Aspekt ganz ganz wichtig, auch bei den fiktiven Kommunisten. Es ist das Sinnwort von "Autonomie unter Loyalität", ein "Gesetz", das quasi über dem gesamten System stand, wobei vom modernen Nationalstaat erst frühestens (auch im realen Sinne) ab 1871 durch das Festschreiben der 1. Verfassung die Rede sein kann. So etwas wie Menschenrechte gab es nicht, diese wurden erst durch die dritte Verfassung von 2009 eingeführt, als Reaktion auf den (UNO-) Grundlagenvertrag.
Es galt das Recht der Gewohnheit, des Königs und der kommunalen Gerichte ("Ostrakismos" ist nicht weit entfernt davon). Weiterhin galt auch das Prinzip der Timokratie: Wer mehr besaß, der hatte natürlich auch ein höheres Stimmgewicht (aktiv wie passiv), wobei die Gerichte und der König auch gegen einen "Habsüchtigen" etc. entscheiden konnten (Ausweisung), da die "Bewahrung des ewigen Friedens" nach den Barbarenkriegen um die (erste) Zeitenwende eine wichtige Rolle spielte (Ausdruck der Zivilisation).
In Notzeiten kann der Senat einen "Notstand" ausrufen, dem sich die Stadträte unterzuordnen haben, auch das "kommunale Recht". Das Militär und die Garnisonen waren mehr eine "ausführende" Gewalt, neben den Stadträten, die auch selbst Gesetze entwerfen konnten. Sie standen dabei unter der Kontrolle der gewählten Richter ("Alles in Maßen"), die vor allem das "Recht der Vergangenheit" in Abgleich mit dem in der Gegenwart praktizierten (besonders bei Kasualfällen). Grundsätzlich konnte jeder ein Richteramt bekleiden, auch ein Stadtratsamt, wobei entscheidend war, wie viel man besaß und wie viel Rückhalt man in der Volksversammlung hatte. Auch Georgios Volgin hätte keinen Einfluss bekommen, wäre er nicht zuerst auf der Agora aufgetreten (s. auch die ersten Kapitel in "Quo vadis Graecus?"). Wahlen wurden dann veranstaltet, wenn die Personen aus dem Amt schieden. Ein wichtiger Aspekt ist auch das "Logon didonai" (die Rechenschaftspflicht der Stadträte gegenüber dem Volk). Da Athen die erste Stadt war und eine strategisch wichtige Position am Grenzfluss einnahm, im Scheitelpunkt, so stellte sie sich bei der Ausweitung der Stadtstaaten durch den Polis-Bund bald in den Mittelpunkt, ebenso die Nachkommen der Gründerdynastien (quasi altvordere Könige mit vielen Legenden und co.). Daraus entstanden die Adelsstrukturen, die sich weiter ausweiteten (vom "Blute" her). Der Adel und der König haben das Recht "verdiente Stadträte" in den "höchsten Stadtrat" aufzunehmen (ursprünglich war dies ein Beratergremium) - dadurch würde immer eine Machtverteilung stattfinden, eine Verbindung von monarchischen, aristokratischen und demokratischen Strukturen, ein Aspekt, der zu einer Langlebigkeit des Königtums führte, besonders aufgrund der Autonomie, die im 20. Jahrhundert aber durch die nationalistische Bewegung, einer Bewegung zwischen Adel und Volk, massiv in Frage gestellt wurde, dass die "Nation" über allem steht, am Ende sogar über der Welt "Terra" - der Weg in die Katastrophe des "Großen Krieges", der zur wortwörtlichen Vernichtung der alten Welt führt und sich praktisch in der Abschaffung der Adelsrechte zeigte (ganz entscheidend, um das Klassensystem endgültig zu "beerdigen", wenn auch nicht "indirekt", was die fiktiven Kommunisten zum Beispiel wieder zum Widerstand gegen die Kapitalgesellschaften brachte). In der Republik Griechenland wurde an der Stellung der Stadträte nicht viel geändert, aber ein Wahlmänner-System (relatives Wahlrecht) ersetzte das Vorschlagsrecht, sodass der Senat in Relation zur Zahl der jeweiligen Stimmen der Stadträte (nachträglich) gewählt wurde, denen unterschiedliche Parteien angehörten ("Rote" und "Schwarze Partei" zu Beginn) und um die Gunst des Volkes warben - man konnte sich entweder als Stadtrat oder als Kandidat für den Senat bewerben oder nominiert werden (Prinzip des "einen Amtes"), was nicht für das Richteramt galt. Ein Stadtrat, eine einzelne Person, konnte das Stimmengewicht erheblich beeinflussen. In Notzeiten konnte, wie auch dem König, ein "diktatorisches Amt" verliehen werden (ähnlich wie das Amt des "dictators" innerhalb des Systems der Römischen Republik (so schlecht das Image dieses Begriffs ist, auch Georgios Volgin wurde zum Generalsekretär während einer Staatskrise ernannt, konnte aber den "Demokratischen Zentralismus" und die Einheit von Partei, Staat und Volk so egalitär verbinden, dass alte und moderne Zeit dennoch miteinander harmonisch funktionierten, was viel Plausibilität für die Griechen brachte). Zusammenfassend kann man sagen, dass die Mischung zwischen Monarchie, Aristokratie und Demokratie innerhalb der (fiktiven) Jahrhunderte immer mehr "aufgeweicht" wurde, durch neue Errungenschaften wie Menschenrechte, aber als Reaktion auf die Erfahrungen mit den Nationalisten, sollte eine Etwas-Rückkehr zum "Alten" eine Kulmination verhindern, auch im realen Sinne durch "stärkere Verfassungen".