Der Artikel erschien ursprünglich im Dezember 2021 und wurde im Januar 2023 überarbeitet. Der Text ist die Grundlage des dritten Buchabschnitts von "Genesis Graecia. Die Entstehung der Republik Griechenland von 2006 bis 2012".
Staatskrisen ohne Ende? - Die Ideale der Freiheit, Gleichheit und Erinnerung am Abgrund
Die Republik Griechenland hatte insgesamt drei Staatskrisen. Die erste war von 2010-2012. Die zweite im Jahr 2036 und dann nochmal 2037, die sie aber nicht mehr "verkraftete", die (digitalen) Kommunisten die Regierungsverantwortung übernahmen und es zu einer "legalen Revolution" kam. Trotzdem war die Verfassung trotz ihrer zu großen Offenheit auf Gefahren ziemlich gut vorbereitet. Zwischen den Jahren von 2010-2012 kämpft die Republik an insgesamt drei Fronten, die immer mal wieder aufflackern. Als die Situation eskaliert und die Protestwellen nicht mehr mit den Polizeikräften gestoppt werden konnten, rufen Generalsekretär Rufus und der Senat in Windeseile den Notstand aus, weil die freiheitlich-demokratische Grundordnung in höchster Gefahr war. Das bedeutete, dass ein Gerichtsverfahren wegen Hochverrat und gleichzeitig das Militär eingesetzt werden sollte, um mit Panzern und Wasserwerfern die Protestwellen zurückzuwerfen. Zuletzt wurde geschossen, sodass eine unbeschreibliche Panik unter den Protestwellen ausbrach, die zuletzt aus Fußsohlen, Knüppeln und Schüssen bestanden. Die Pressefreiheit wurde zurückgehalten, sich mit dem öffentlichen Druck zu beschränken, die Republik Griechenland als eine "erneute Diktatur" zu bezeichnen. Denn viele vergaßen wegen der Wut die Bedeutung des Ultimatums der Siegermächte und die Bestimmungen des Athener Grundlagenvertrages. Es gehen Karikaturen durch die Straßen, dass einem griechischen Philosophen die Pistole auf den Rücken gelegt wird - das ging zu weit. Generalsekretär Rufus führte einzelne Gespräche mit den Stadträten, um die Situation diplomatisch zu lösen, aber er trifft auf Widerstand und sogar Separationsversuche. Als die Situation aber eskaliert und alle in Gefahr waren und man keinen erneuten Krieg will, stimmen die Stadträte und der Senat dem Notstand zu. Dann geht alles sehr schnell... Das ändert aber nichts daran, dass die dritte Verfassung keine negativen Freiheitsrechte aufnahm. Das Problem mit der Verantwortung mit ständigen Notständen zu lösen, sollte auf Dauer nicht funktionieren, was sich dann bis in die Jahre von 2035-2037 zeigte. So schön wie das Feuerwerk am 1. Januar 2009 zum Gründungstag mit den hohen Idealen von Freiheit, Gleichheit und Erinnerung war, um den "Großen Krieg" zu überwinden, so schwierig war die Umsetzung, an der die Republik selbst fast erneut zusammengebrochen ist. Andererseits waren Einzelpersonen als besonnene Krisenmanager sehr bedeutend geworden. Generalsekretär Rufus galt nach dieser Zeit als der größte und fähigste Herrscher seit den alten Königen, obwohl er viel Ablehnung wegen der "Dickköpfigkeit" erfahren hatte und auch mit "Eiern" und co. beschmissen wurde. Das Land hatte 6000 Jahre Königtum, Autonomie der Stadträte, die nationalistische Diktatur und den "Großen Krieg" überstanden und die Schulterlast ohne Entlastung war erheblich, ganz klar:
1. Wirtschaftskrise und Konzerndruck zum Wiederaufbau
Als die Kapitalgesellschaften kamen, haben sich die meisten Griechen gefragt: "Was wollen die denn jetzt hier? Wir lassen uns nicht sagen, wie wir zu arbeiten haben." Der Wiederaufbau sollte in einem Hauruckverfahren erfolgen. Die Ressourcen und die Infrastruktur des Landes waren nach dem "Großen Krieg" nicht darauf vorbereitet, also sollte mehr menschliche Arbeitskraft das Problem lösen. Arbeitsnormerhöhungen wurden veranlasst, ohne diese auch mit mehr Lohn auszugleichen - das "Maß ist voll". Die Athener Regierung reagiert viel zu spät auf dieses Verhalten, hatte sich aber dem Grundlagenvertrag im Sinne der Unterstützung durch die Kapitalgesellschaften unterzuordnen. Es kommt zu einer Kettenreaktion, weil man nicht auf die Warnungen gehört hat und die Ereignisse überschlagen sich. Die Arbeiter in den meisten Städten gehen auf die Straße, verprügeln einige Vorarbeiter und bei einem Zusammenschluss würde Putschgefahr drohen. Die Polizeikräfte und Garnisonen in den Städten verlieren die Kontrolle über das Geschehen und schließen sich teilweise den Protestwellen an. Es kommt zu Belagerungen der Ratshäuser, zu lautstarken Protesten wie ein "Flächenbrand":
2. Putschversuch der Linksextremisten aus Theben
Die Arbeiterbewegung "Die Gemeinsamen" unter Klaus und Datus fordern eine Abschaffung der Kapitalgesellschaften und eine kommunistische Regierung. Für sie ist die Welle der Aufstände ein Anlass, ihren Plan der "Revolution" umzusetzen. Ihre Geschichte beginnt in den Ruinen von Theben. Sie stammen teilweise aus der Minenkolonie im Norden und hoffen auf ein Bündnis mit den Sozialdemokraten, aber die schätzen die Radikalität der Enteignung nicht, um die Kapitalgesellschaften aus dem Land zu schaffen und grenzen sich ab, was für die frühen Kommunisten ein "Verrat durch die Sozialdemokratie" ist, weil sie gemeinsam in der Widerstandsgruppe gegen den "Großen Krieg" kämpften.
3. Forderung der Revision des Athener Grundlagenvertrages
Die nationalistischen Gruppen wurden nach dem "Großen Krieg" nicht direkt verboten - ein großer Fehler im Nachhinein, denn man glaubte, dass sich die Sache in den Ruinen von alleine erledigt. Aber sie tauchen wieder auf und suchen nach eigenen "Alternativen", um die Staatskrise zu beenden: Sie forderten eine Revision der Ostgrenzen. Viele Griechen im Norden des Landes stimmten dem zu, weil sie zurück nach Hause wollten. Das würde eine Rückkehr in den Krieg bedeuten und jeder vergisst, dass er der "letzte" sein könnte.
Eskalation bei einem doppelten Marsch auf Athen im Jahr 2012
Tatsächlich kommt es zu einem Zusammenschluss der Protestbewegungen, wobei eine von Theben und eine von Thessaloniki auf Athen zu marschiert, um Generalsekretär Rufus, die Athener Regierung und die Rote Partei zum "Teufel zu jagen". Im Eilverfahren beschließt der Senat ein Notstandsverfahren, um die Republik Griechenland zu retten. Notstandsgesetze wurden im Jahr 2010 in die Verfassung aufgenommen, weil der passive Widerstand zu den Bestimmungen des Athener Vertrages schon sichtbar war. Der Senat wusste, dass eine Eskalation die Kriegsgefahr mit dem Ausland wieder steigert und die Nationalisten durften nicht nochmal an die Macht. Zuerst wurde die Pressefreiheit eingeschränkt. Man durfte also nur noch etwas sagen, was die Grundordnung sichert und nicht was sie weiter zerstört, um den öffentlichen Druck einzuschränken. Dann wurde das Militär in Bereitschaft gebracht, mit Unterstützung von ausländischen Kräften. 2012 kommt es zum Aufeinandertreffen der Gruppen. Innerhalb weniger Minuten ist das Spektakel vorbei. Das Militär hält zu der freiheitlichen Grundordnung und Generalsekretär Rufus, der mit einer besonnenen Rede, nachdem sich die Wut gelegt hatte, gut gemeinte Angebote an das griechische Volk macht: Zunächst hatte er Reformpläne vorgelegt, um die Kapitalgesellschaften einzuschränken, die aber viel Geld dafür erhielten, was er von der Weltbank der UNO erhielt und auf Dauer Probleme bringt. Das waren die Sozialgesetze aus dem Jahr 2010. Sie sollten die Landbauern entlasten und gleichzeitig die Verschuldung abbauen. Die erhöhten Arbeitsnormen wurden zurückgefahren. Dann vereinbarte er ein Grenzabkommen, um den Übertritt nach Sparta und in die ehemaligen Ostprovinzen zu erleichtern. Das beruhigte das griechische Volk, das wieder mehr Besinnung annahm. In wirtschaftlicher Hinsicht konnten nun Importe und Ressourcen finanziert werden, aber das Volk musste zusehen, dass genügend Exporte entstehen und gleichzeitig die Infrastruktur wieder hoch fährt, zumindest in ausreichendem Sinne. Die Löhne wurden erhöht und es gab Hilfspakete aus dem Ausland, um die Nahrungsmittelkrise zu beenden. Die Anführer der extremistischen Gruppen wurden des Hochverrates angeklagt und dann verboten. Sie sind zu weit gegangen. Es war so eine Art "Augenöffner" im Sinne der Selbstverantwortung. Aber Generalsekretär Rufus sollte die Probleme nur für wenige Jahre lösen können, im Sinne des Ausgleichs von Wirtschafts- und Sozialpolitik, denn der Regierungswechsel im Jahr 2019 bringt den neuen Generalsekretär Claudius von der Roten Partei an die Macht, der diese Politik beendet und sich wieder mehr den Kapitalgesellschaften annähert und zugleich den Föderalismus fördert, dass Athen die Kontrolle allmählich darüber verlor - eine neue Keimzelle für den Extremismus, der in den 2030er-Jahren an seinen Höhepunkt kommt, aber es dieses Mal "legaler zugeht".
Und für die Corona-Krise und andere Staats- und Wirtschaftskrisen?
Das gilt nicht nur für Corona. Jedes Unternehmen hat Anfangsschwierigkeiten, um sich zu behaupten, gegenüber fremden Mächten. Letztendlich siegt aber die Selbstverantwortung und Besinnung gegenüber der Tyrannei. Das war schon immer so, solange es noch ein übergeordnetes Recht gibt, wie die dritte Verfassung der Republik Griechenland. Sie war anfangs aber zu schwach, um die Proteste zurückzuhalten. Die geänderten Notverordnungen änderten die Sache, aber diese können nur temporär handeln, das ist sehr wichtig für die Freiheit, aber vielleicht sind sie auch ein Augenöffner für mehr Selbstverantwortung. In Hinblick auf Corona ist wichtig, dass es nicht nur um ein einzelnes Leben geht, sondern um die gesamte Gesellschaft. Und wenn das Virus ein Altenheim still legen kann, um es vorsichtig zu sagen, ist es weitaus gefährlicher als ein Grippe-Virus. Die Republik Griechenland überlebte, weil die meisten Bürger nach einer gewissen Beruhigung und den Kompromissangeboten wieder mehr Selbstverantwortung übernahmen, was auf dem Spiel stand. Der "Große Krieg" war gerade vorbei und jetzt sollte es wieder los gehen? Seid ihr verrückt? Das bedeutete nicht, dass die innenpolitische Spannung behoben war. Die nächsten Krisen in den 2030er-Jahre überlebt die Republik Griechenland nicht mehr, aber nur weil die Verfassung zu frei interpretiert wurde und die Kapitalgesellschaften wieder einen Weg fanden, um die Situation von 2012 anzuheizen. Viel zu spät kommen sie selbst zur Vernunft und dann übernehmen die Kommunisten und Georgios Volgin die Macht, die die dritte Verfassung so revidieren, dass sie zwar auf die ursprünglichen Werte zurückgeführt wird, aber der Machtanspruch in eine Partei gelegt wird, um diese Verfassung zu bewahren. Jeder konnte sich im Virtualkommunismus später frei entfalten, aber er musste gewisse Grenzen einhalten. Diese Entwicklung ist angesichts der Einführung von Homeoffice und co. im realen Raum ganz entscheidend. Dazu musste aber erst einmal der "rote Virus" einkehren, der zu einer gewissen Vernunft führte. 2012 konnte dieser nochmal unterdrückt werden, um die Pluralität der Gesellschaft und die freiheitlich-demokratische Grundordnung als solche zu erhalten. Anders als die Kommunisten unter Georgios Volgin, war die frühere Bewegung der Gemeinsamen unter Klaus und Datus nicht so gut und "salonfähig" vorbereitet, um eine Regierungsverantwortung zu bekommen. Außerdem hatte die spätere Bewegung mehr Unterstützung von Kräften, die die Kapitalgesellschaften auch los werden und die Verfassung reformieren wollten.
Offene Fragen
Also bleibt alles beim Alten? Nein, nur virtualkommunistischer und möglicherweise gibt es mehr "Gummizellen des Glücks". Und wo bleibt die Besonnenheit, wenn alles immer "gleicher" zugeht? Wenn man die Verfassung ändert, ändert man sie dann in Hinblick auf eine Verbesserung oder möglicherweise einen Missbrauch? Darin liegt ein ganz entscheidender Unterschied und auch ein Grund, warum ich Querdenker nicht verstehe. Der Staat hat, wie die Republik Griechenland, ein Abwehrrecht in Zeiten der Gefahr und es geht um viele Menschenleben, nicht allein um einzelne. Mehr als noch die Bundesrepublik Deutschland stand die gesamte Existenz der fiktiven Griechen auf dem Spiel (!). In Hinblick auf Solo-Unternehmen muss man auch immer Verantwortung unternehmen und um den Literathon aufzubauen, hatte ich mich auch an gewisse Vorschriften zu halten. Zwar gibt es einen Rahmen der Entfaltung, aber wie weit kann dieser gespannt werden? Was passiert, wenn die Besinnung einmal scheitert und es "Aufstände" gibt? Wie sieht die Zukunft aus? Kann das "Virus" zurückkommen? Das ist ja auch für Computergefahren mit entscheidend. Wie geht man mit Provokationen um? Ich versuche ruhig zu bleiben und Kettenreaktionen besonnen zu vermeiden, wie zum Beispiel durch eine plurale Sicht und Sicherheitsmaßnahmen, sollte etwas zu weit gehen. Gleichzeitig bleibe ich auch selbst kritisch, wie die Zeitungen und co., sodass man immer eine Wahl und Alternative hat. Auch ist es gut, einfach weg zu laufen und es sich an einem abgeschiedenen Ort im virtuellen Raum gemütlich zu machen (mit einem Heimkino, digitalen Konzerten usw.), falls das möglich ist. Nicht jede Arbeit lässt sich Zuhause durchführen und dann impft man sich eben "zur Selbstverantwortung" und so weiter.