Dieser Artikel erschien ursprünglich im November 2021 und wurde im Februar 2023 erneuert. Er ist die Grundlage für das entsprechende Kapitel in "Genesis Graecia. Die Entstehung der Republik Griechenland von 2006 und 2012" und sollte generell immer mit gelesen werden, falls es (auch im realen und privaten Bereich) "barbarisch" zu weit geht. Vom zweiten Prozess berichtet ein Kapitel im Buch "Pax Apocalypsis" als Quellenband.
Ein juristischer Neuanfang der Welt "Terra" und der erste (virtuelle) Prozess dieser Art
Eine der ersten Amtshandlungen der neu gegründeten UNO der Welt "Terra" sah eine Verurteilung und Verhandlung gegenüber der Regierung der (tyrannischen) Nationalisten nach dem "Großen Krieg" vor. Die Anklagepunkte waren: Verbrechen gegen die Menschlichkeit, massive Sachbeschädigungen, Entwicklung eines Angriffsplans für einen Aggressionskrieg gegen Sumerien und das Südbündnis und Verschwörung gegen den griechischen König zur Unterwanderung der ersten konstitutionellen Verfassung von 1871.
Das erste Welttribunal der UNO im Jahr 2008
Der Hauptangeklagte war General Alexander. Auch der griechische König Justitian III. wurde angeklagt. Ihm wurde vorgeworfen, gemeinsame Sache mit dem General gemacht zu haben, wir erinnern uns an den Privilegien-Pakt von 1956 wie auch die vielen Verhandlungen mit Adel. Daneben wurden einige hohe Offiziere und Befehlshaber vor das Gericht gebracht - insgesamt 25 Leute saßen auf der Anklagebank in einem beschädigten Gerichtsgebäude in Athen. Fast zeitgleich fand die Athener Konferenz mit dem Grundlagenvertrag statt, aber die frühere Regierung sollte daran nicht teilnehmen. Die Protestreden dieser Leute hätte die Welt "Terra" wahrscheinlich nicht verkraftet.
Im Januar 2008 läutet die Glocke zu Beginn des Prozesses. Beweismaterial war größtenteils zerstört, aber die Allgegenwart der Zerstörung machte eine Beweisaufnahme ziemlich unnötig. Stattdessen werden Zeugen und Kriegsversehrte befragt, die den Krieg ganz anders erlebten als die hohen Offiziere, auch aus den besetzten Gebieten im Osten, die einen Widerstand gegen das Militär veranlassten.
Die Siegermächte sahen ein, dass die außenpolitischen Spannungen nicht allein den Griechen zugeschoben werden konnten, was auch den Gedanken der alleinigen Kriegsschuld aufhob. Der Neutralitätsvertrag zwischen Griechenland und Osmanien von 1996 wurde auf die Zusatzartikel untersucht. Der Plan, Sumerien unter sich aufzuteilen, weil die Osmanen selbst mit Gebietsstreitigkeiten "liebäugelten" und die Griechen als "Vollstrecker" angesehen wurden, brachte die osmanischen Richter in eine ziemliche Bedrängnis, auch in der Öffentlichkeit, selbst wenn das schon lange offensichtlich war. In einem Punkt war das Gericht einstimmig, dass mehr Besinnung und Diplomatie (von allen Parteien) anstatt Waffengewalt eine alternative Lösung gewesen wären.
Die Provokationen an der Ostgrenze von den Sumerern waren auch nicht akzeptabel, aber die aggressive Reaktion der Griechen mit dem Artillerieschlag vom 1. Oktober 1996 und das tyrannische Nicht-Aufgeben-Wollen lenkte den Prozess wieder gegen die Griechen, da andere Lösungen möglich gewesen wären (besonders durch den Ressourcenreichtum und die Handelsbeziehungen).
General Alexander wurde auf eine einsame Insel in das Exil verbannt. Man suchte nach einer schlimmeren Strafe als den Tod, aber das Verhalten des Generals und Artillerieoffiziers war bis zuletzt "ziemlich würdevoll" und konnte teilweise gute Gründe für seine Handlungen vorlegen. Letztlich sollte er auf der Insel verhungern, sobald kein Essen mehr da ist, was er sich besonnen einzuteilen hatte. Er war schon mit seinen Nerven am Ende, aber ein Ausweichen sollte die Sache noch schlimmer machen. Der Zwangsminimalismus sollte ihn endgültig von seinen Visionen befreien. Der griechische König durfte sich aus Altersgründen in einen Ruhesitz verabschieden und verstarb 2009. Einige Offiziere und Befehlshaber, die die Städte im Osten besetzt und zeitweise verwaltet haben, verübten schlimmere Verbrechen, die über die Befehle hinaus gingen. Die meisten von ihnen erhalten die Todesstrafe, die am Galgen ein paar Tage später in der Nacht vollstreckt wird und die Asche in den Grenzfluss (Ironie des Schicksals) geschüttet wurde. Andere landeten im Gefängnis oder wurden frei gesprochen, weil das Gericht unterscheiden konnte, was "Befehl" war oder nicht und möglichst kontextualisierte.
Das zweite Welttribunal der UNO im Jahr 2108
Generalsekretär Georgios Volgin hatte 2106 Selbstmord begangen und konnte nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden. Sein Stellvertreter und Freund Maximus war stattdessen "Nummer 1". "Nummer 2" war Clemens, Chef der Kommunistischen Staatssicherheit, und hatte sich zu keinem Zeitpunkt würdevoll verhalten. Im Gegenteil, er zeigte keine Reue, sondern hielt die Leute, die er in die Lager verschleppt hatte, für gefährliche Kriminelle, und dass der Ausschuss zur Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung "ausgezeichnete Arbeit" geleistet habe. Maximus war zwar Leiter dieses Ausschusses, bemühte sich aber zuletzt um Friedenshandlungen und unterstützte die Handlungen und Absichten von Georgios Volgin im Geheimen nicht. Das glaubte das Gericht ihm nicht, sodass er das Urteil "Tod durch den Strang" einstimmig erhielt. Zur Untermauerung der Beweislage wurden Filme aus den Folterlagern gezeigt, zumindest die, die nicht vor der Befreiung zerstört wurden. Die Öffentlichkeit sollte genau über die geheimen Verbrechen informiert werden, was zu einem Schock ohne Gleichen führte, vielleicht noch schlimmer als nach dem "Großen Krieg", was sich (fiktive und virtuelle) Menschen trotz einer "zivilisierten Welt" in der Moderne antun können und dass der "Große Krieg" nicht das Ende war, obwohl man es gehofft hatte, dass die Abgründe der Menschen für immer bleiben werden, auch wenn es selten ist (wie in der realen Kriminalität), aber man dagegen im Einzelfall nicht viel tun kann, besonders in anonymer Hinsicht.
Das Gericht sah zwar ein, dass der kommunistische Staat sich in einer Notlage befand, aber die Methode zur Lösung dieser Lage menschlich in keiner Weise zu akzeptieren sei und selbst das ist noch untertrieben (durch die neutrale Sprache der Bürokratie). Clemens lachte wie ein Verrückter, als er das "ruhige und besonnene" Urteil "Tod durch den Strang" erhielt und schrie nur noch: "Lang lebe Volgin! Dieses Gericht ist hier doch Quatsch. Der Kommunismus wird niemals untergehen". Er war ein "schreiender Kopf", der entfernt wurde, weil das Gericht verstand, dass der (Virtual-) Kommunismus mehr als falsch interpretiert wurde und das Notwehr-Argument nicht über die Reformunwilligkeit hinwegtäuschte. Daneben werden die einzelnen Ministerien, die durch die Parteiführung der Kommunistischen Partei besetzt waren, angehört und bestraft. Größtenteils wurden die Leute zum Tode verurteilt, die dem Ausschuss zur Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung angehörten, der während der geheimen Parteikonferenz von 2101 gegründet wurde. Das Gericht war darin übereinstimmend, dass die Methoden nicht tolerabel waren, um es vorsichtig zu sagen. Daneben waren drei Kommandanten der Folterlager angehört und bestraft. Die meisten Hauptverantwortlichen, die "nicht am Schreibtisch" saßen, hatten schon vor der Befreiung Selbstmord begangen beziehungsweise sich selbst gerichtet. Zeugen waren größtenteils Überlebende und Flüchtlinge, aber auch interne Mitarbeiter und Hilfskräfte. Zumindest Geständnisse und Mitarbeit wurden milder bestraft, wie mit langjährigen Gefängnisstrafen, wie auch der Staatssekretär Jonathan, der nach 10 Jahren Haft die Chroniken der Welt "Terra" schreibt. In den Nachfolgeprozessen werden noch die Parteigruppen untersucht und die internen Mitarbeiterstrukturen der Ministerien. Was wird nun werden? Die Geschichte des fiktiven Griechenlands endet nach der Spielzeit (damals im Jahr 2007 als ich das Buch "Quo vadis Graecus?" anfing) im Jahr 2108, aber so wie es aussah, wurden die annektierten Gebiete nicht neu gestaltet - die zweite Chance verspielt. Die Überlebenden würden in der vereinten Welt im 22. Jahrhundert leben, hoffentlich besonnener...dass sich diese dunkelste Geschichte der Welt "Terra" nie wiederholen würde.
Ausgewählte "letzte Worte" auf dem Weg zum Galgen:
"Es tut mir leid, was ich tat, aber hatte ich eine Wahl?" (Maximus, früherer Außen- und Kultusminister, 1. Parteisekretär und Leiter des Ausschusses für öffentliche Ordnung)
"Ich bereue nichts. Lang lebe Volgin, lang lebe Volgin!" (Clemens, Chef der Kommunistischen Staatssicherheit und 2. Parteisekretär, Organisator der Zugtransporte)
Schweigsames Verhalten und kein letztes Wort (Christoros, Volksminister des Inneren)
Digitale Gerechtigkeit in virtuellen Welten? - Konsequenzen für die Rechtswissenschaft
Mir war wichtig, dass digitale Welten (wie das Internet) keine rechtsfreien Räume sind.
(Selbst-) Tyrannei sollte bestraft werden, möglichst mit einem nachhaltigen Bildungseffekt.
Das Weltgericht nimmt theologische Perspektiven auf. Die Frage nach dem "Endgericht".
Was wird sich vielleicht nach dem Ukraine-Krieg entwickeln (Stand 3. Februar 2023)?
Was ergibt sich noch? Wird es immer eine "stärkere Macht" geben (oder ist es zu spät)?