Es ist eines der prominentesten und zugleich rätselhaftesten Kriminalfälle in der Geschichte der Welt "Terra" - der Tod von Generalsekretär Rufus im Alter von 39 Jahren im Jahr 2019. Der Artikel erschien ursprünglich im November 2021 und wurde im Januar 2023 mit neuen Bildern (und auch neuen Selbsterkenntnissen) erneuert. Im Buch "Genesis Graecia. Die Entstehung der Republik Griechenland von 2006 bis 2012" ist er ein Krimi-Kurzgeschichten-Exkurs zu den Umständen des Regierungswechsels im Jahr 2019.
Was wir wissen? - Rufus hatte sowohl viele Freunde als auch Feinde im Umfeld
2019 war ein Skandaljahr für den ehemaligen Regierungschef und den (Mit-) Gründer der Republik Griechenland als Teil der Provisionsregierung im Rahmen der Besatzungszeit. Er sollte für eine dritte Amtszeit vorgeschlagen werden, obwohl diese von der Verfassung nicht so vorgesehen war. Gleichzeitig standen die Wahlen zum Senat als dritte Legislaturperiode an. Im Jahr 2014 hatte die "Rote Partei" durch die kontroverse Politik erheblich Stimmen an die "Schwarze Partei" verloren, der sich einige Mitglieder wie der Senator Claudius, ein Rivale von Rufus, annäherten. Sie gehen davon aus, dass die finanzielle Belastung durch die Politik von Rufus zu groß wurde und nur eine Annäherung an die Konzerne eine Besserung bringen würde. Trotz Stimmenverluste, sowohl auf der Ebene der Stadträte als auch bei den nationalen Wahlen, kann die "Rote Partei" 2014 nochmals ihre (knappe) Mehrheit behaupten und Generalsekretär Rufus wurde erneut als Regierungschef vereidigt, denn viele Griechen sahen in den besonnenen Reformen auch etwas Gutes. Doch sein Stern sollte allmählich sinken - seine letzte (erfolgreiche) Amtshandlung war der Abschluss der Ostverträge und ein Staatsbesuch in Sumerien im Jahr 2015. Die Alltagsgeschäfte brachten mehr und mehr Probleme in der Innenpolitik zu Tage, weil er mit der Finanzierung seiner Reformen in Rückstände gekommen war und seine Feinde suchten nach einer Möglichkeit, um ihn frühzeitig zu entmachten. Gleichzeitig wollten wahrscheinlich einige Personen nicht, dass er etwas "ausplappert". Zum Jahr 2018 beginnt der frühzeitige Wahlkampf in den Kommunen, mit Rufus, der aber mehr in das Kreuzfeuer der Presse kommt, als "Mr. Unersetzlich", der mal kürzer treten sollte. Nach den Stadtratswahlen zwischen 2016 und 2018 (im 4-Jahres-Turnus seit 2008), da Nachwahlen aus Altersgründen anstehen konnten, war nicht ganz klar, wer die Mehrheit im Senat stellt. Tatsächlich ist die Arbeitsbelastung erheblich, die jetzt noch höher wird, weil der öffentliche Druck gegen ihn ansteigt - eine dritte Amtszeit war nicht vorgesehen, obwohl alle Anzeichen (für die Presse) darauf hinliefen, dass er "machtgeil" sei. In der Presse wurde er als "Möchtegern-Diktator" dargestellt, was ihn erheblich unter Druck gesetzt hat. Er selbst war nach mehreren Jahren der Regierung, den Krisen zu Beginn der Republik, psychisch angeschlagen. In den Zeitungen erschien er als abgemagerter Mann, der ziemlich entkräftet dem Burnout nahe war. Das befeuert die Selbstmord-These, dass er keinen Ausweg mehr sah und er sich für bestimmte Fehler nicht mehr rechtfertigen konnte. Andererseits hat er sich Feinde in der Wirtschaft gemacht, weil er die Kapitalgesellschaften in ihrem Handeln einschränkte, im Sinne der Politik des Ausgleichs von Wirtschafts- und Sozialpolitik und seiner Reformpolitik, die er als Reaktion auf die Aufstände zwischen 2010 und 2012 veranlasste. Seine Erfolge, die er als Regierungschef hatte, wurden durch die Sensationsgeilheit mehr und mehr überdeckt. Der psychische Druck wurde erheblich - ein Selbstmord ist sehr wahrscheinlich. Andererseits eine Möglichkeit zur Mord-Vertuschung.
Der Abend in dem Regierungsbüro in Athen
Ungeklärt ist, ob Rufus an dem bewussten Abend noch Besuch bekommen hat, weil dafür keine Spuren vorhanden waren, auch die Stoffreste auf dem Sofa müssen nicht unbedingt auf einen Täter hinweisen. Selbst wenn jemand da war, müsste derjenige ein "Profi" gewesen sein. Durch die fehlenden Spuren ist möglich, dass es einen Sterbehelfer beziehungsweise einen Täter gegeben haben kann, der sich darauf spezialisiert hat. Auf seinem Schreibtisch wurde eine Flasche mit Gift gefunden. Diese wies aber keine Fingerabdrücke auf, auch nicht von Rufus selbst. Möglicherweise wurden die Fingerabdrücke entfernt. Bei der Obduktion werden keine Giftstoffe im Körper gefunden, sondern nur Reste von Beruhigungsmitteln, die er nahm, um seine Angst und Panikattacken zu bekämpfen, die er durch den politischen Druck und die Presse aufgrund des Skandales erlitten hatte. Die Todesursache wurde als Herzstillstand festgestellt. Rufus hatte keine Vorerkrankungen, war aber psychisch sehr angeschlagen, da er u.a. täglich einen 16-Stunden-Tag hatte und mehrmals von seinen Gegnern angegriffen wurde. Andererseits galt er als "starke Person", die nach außen hin nicht den Eindruck einer Schwäche machte. Er hatte eine Verfassung entworfen, eine außenpolitische Entspannung nach dem "Großen Krieg" erwirkt, ein neues Land gegründet, musste aber die Bedingungen des Athener Vertrages erfüllen, wie die Verhandlungen und die wirtschaftliche Unterstützung durch die Kapitalgesellschaften. Aufgrund der Sozialgesetze 2010, die er einführte, um die Landbauern zu entlasten und die Gesellschaften und Konzerne einzuschränken, musste er einen Kredit von der Weltbank der UNO aufnehmen. Hat ihn das unter Druck gesetzt? War der vermeintliche Besuch ein Erpressungsversuch oder ein Verhandlungsgespräch und hat er im entscheidenden Moment seinen Prinzipien nicht nachgegeben, sodass es zum Streit und Mord gekommen ist? Doch die Tatortspuren widersprechen der Mordthese, sodass man, wenn es wirklich einen Besuch gegeben hat, davon ausgeht, dass er aufgrund der angespannten Situation das Bewusstsein verlor. Aber die Menge der Beruhigungsmittel muss erheblich gewesen sein und Rufus hätte in keinem Fall ein Gespräch führen können, weil die Wirkungszeit der Medikamente zu langfristig ist. Die Beruhigungsmittel waren ärztlich verordnet und ihm wurde geraten, von seinen Ämtern zurückzutreten. Vielleicht ist es versehentlich zu einem Medikamenten-Missbrauch gekommen? Wir werden es nie erfahren, was wirklich an dem bewussten Abend in dem Büro geschehen ist, außer dass Rufus am nächsten Morgen tot aufgefunden wurde und am Boden regungslos lag. Wahrscheinlich ist aber, dass Generalsekretär Rufus von dem "Gemauschel" in der "Roten Partei" wusste, um ihn zu entmachten, aber er dachte nicht daran, dass er gleich umgebracht werden würde. Es ist sehr wahrscheinlich, dass mehrere Personen an einem Komplott aus verschiedenen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gruppen teilnahmen. Diese nutzten aber die weiteren Umstände aus (psychische Schwächen), um die Sache mehr zu vertuschen, dass es "persönliches Versagen" sei.
Nachfolgen
Der Tod von Generalsekretär Rufus machte eine Neuordnung des Kabinettes notwendig. Die Wahlen zum Senat standen turnusgemäß an, als "Ergebnis" der voran gegangenen Stadtratswahlen. Kurz darauf wird sein Gegner zum Generalsekretär ernannt, der Senator Claudius, der die Politik des Ausgleichs von Wirtschafts- und Sozialpolitik beendete und sich den Kapitalgesellschaften annäherte. Bei den Wahlen im Frühjahr 2019 wird der Senat neu gewählt. Die Rote Partei vereint sich mit der Wirtschaftspartei zu einer Einheitspartei und die Wahlen auf nationaler Ebene werden ausgesetzt. Rufus selbst erhält posthum den Weltfriedenspreis der Welt "Terra", die höchste Auszeichnung. Sein Staatsbegräbnis findet weltweiten Anklang, auch bei seinen Gegnern, wobei das wahrscheinlich mehr ein "Schmierentheater" war, um sich weiter zu bereichern und man froh war, dass ein möglicher Feind für die Konzerne aus dem Weg geräumt war. Aber für die Mordthese gab es nie Beweise und wird es auch nie geben, auch nicht für das weitreichende Komplott.
Offene Fragen
Hat Rufus an dem Abend noch Besuch empfangen, weil in seinem Terminkalender wegradierte Spuren von Notizen gefunden wurden? Worauf weisen diese Notizen hin? Wer waren die Gegner von Rufus? Was wusste er, was sonst niemand wissen durfte?
Reale Fragen
Wie gehen wir mit Menschen um, die alles geben, aber dennoch alles falsch machen (Tragik-Argument), zumindest für eine Seite?
Wie geschieht ein "Mord" im Social-Media-Bereich? Verschwindet ein Konto nach Hater-Kommentaren zum Beispiel? Ist das dann Selbstmord oder Mord im virtuellen Raum?
Wo liegen die Grenzen der Pressefreiheit, wenn die Sensationsgeilheit grenzenlos ist, besonders bei Skandalen, und die Persönlichkeit der Einzelperson gebrochen werden kann?